Cattery Edgewood Dirk


Geschichten

1. Der Katzenknigge

2. Der Weg zur Katzenzucht

Sibirische Katze der Cattery Edgewood Dirk, Joey mit Ball

 

DER KNIGGE FÜR KATZEN

Die meisten Katzen wissen instinktiv, wie man sich richtig benimmt, es gibt aber bestimmt einige, die von den nachfolgenden Tipps profitieren. Denkt daran, dass es nur Vorschläge sind und der jeweiligen Situation angepasst werden können.

Es ist serviert!
1. Friss niemals aus deiner eigenen Schüssel, wenn du Essen vom Tisch klauen kannst.
2. Trinke niemals aus deiner Wasserschüssel, wenn irgendwo ein Glas Wasser (oder besser noch, mit Milch) steht, aus dem du trinken kannst.
3. Jammere niemals vor Hunger, bevor die Leute das Futter aus dem Schrank nehmen. Schreie dann aber so, als ob du seit Wochen nichts mehr zu fressen bekommen hast.
4. Sobald das Futter in der Schüssel ist, sollte es erst mal ignoriert werden.

Gäste
1. Setze eine überraschte und verletzte Miene auf, wenn du beschimpft wirst, weil du nach dem Essen auf dem Tisch zwischen dem Geschirr spazieren gehst. Der Ausdruck sollte besagen: „Aber wenn kein Besuch da ist, darf ich das doch auch!“
2. Wenn du einen Schoß zum Sitzen aussuchst, achte immer darauf, dass dieser auch einen guten Kontrast zu deiner Fellfarbe abgibt. Beispiel: eine weiße Katze sollte sich immer auf dunkle Schösse setzen.
3. Begleite Gäste immer zur Toilette und beobachte, ob sie auch alles richtig machen.
4. Falls ein Gast sagen sollte, dass er Katzen liebe, behandle ihn mit hochmütigem Stolz, verhänge deine Krallen in den Nylonstrümpfen (falls zutreffend), beiße ihn in die Fußknöchel oder wende eine Kombination der angeführten Möglichkeiten an.

Türen
1. Toleriere keine geschlossenen Türen. Um die Türen zu öffnen kann man entweder daran kratzen oder dagegen schlagen. Sobald die Tür geöffnet wird, darf man selbstverständlich nicht durchgehen.
2. Nachdem du befohlen hast, dass eine nach draußen führende Tür für dich geöffnet wird, stehe auf der Schwelle, halb innen und außen, und fange an, über alles mögliche nachzudenken. Das ist vor allem wichtig, wenn es entweder sehr kalt oder sehr heiß ist und während der Schnaken-Hochsaison.

Waschtag
1. Setze dich niemals in den Waschkorb mit dreckiger Wäsche. Warte, bis alles sauber ist und vielleicht gar warm vom Trockner. Dieses ist sehr wichtig, vor allem bei Handtüchern.
2. Helfe stets beim Wäsche zusammenlegen. Zeige es den Leuten, wenn sie es deiner Meinung nach nicht richtig gemacht haben, indem du an der Wäsche herumziehst.
3. Helfe stets beim Betten machen. Laken und Bettbezüge müssen angegriffen und gebissen werden, um sie gefügig zu machen.

Zusammenleben mit Menschen
1. Als allgemeine Regel gilt, dass man sich immer zu dem Menschen setzt, der beschäftigt ist und nicht zu dem, der im Moment nichts tut.
2. Falls dein Mensch strickt, setze dich ganz brav auf seinen Schoß. Vergiss aber nicht, ab und zu die Stricknadeln anzugreifen.
3. Wenn dein Mensch beim Briefeschreiben oder ähnlichem ist, setze dich immer auf die Papiere, auf denen er gerade schreibt. Wenn sie dich herunter heben, beobachte sie mit trauriger Miene. Pass gut auf, ob vielleicht mit Tinte geschrieben wird. Sobald du noch feuchte Tinte auf Papier siehst, setze dich drauf. Nach dem zweiten Herunterheben musst du anfangen, Kugelschreiber und Bleistifte vom Tisch zu werfen, aber einzeln bitte.

4. Auch Schreibmaschinen sollte der Mensch nicht alleine bedienen müssen. Setze dich auf den Schoß deines Menschen und versuche, die Typen zu fangen. Wenn es an der Zeit ist Papier zu beißen, dann warte, bis der Mensch ein perfekt getipptes Blatt aus der Maschine zieht.
5. Noch schöner sind Computer. Warte bis das Telefon klingelt und der Mensch den Computer verlässt und spiele „Katze auf der Tastatur“. Du wirst staunen, was du alles auf dem Bildschirm sehen kannst.

Das waren einige Richtlinien, du kannst weiter improvisieren. Denke daran, dass eine erfolgreiche Katze immer gut ausgeruht ist; schlafe deshalb fast den ganzen Tag damit du nachts um 3 Uhr fit bist, um auf dem Bett Bergsteigen oder Mäuse fangen zu spielen

Sibirische Katze Amira

mit freundlicher Genehmigung von "Katzenecho"

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Der Weg zur Katzenzucht

Schon immer haben mich Katzen durchs Leben begleitet. Mein erster Kater nahm mich im Alter von 6 Jahren in Besitz, eine intensive, wenn auch nicht ganz einfache Liebe. Nachts musste ich regelmäßig den Pyjama wechseln, da ich von meinem Freund ebenso regelmäßig markiert wurde.

Im Laufe der Jahre haben sich immer mehr Katzen im Haus eingefunden, es hatte sich herumgesprochen, dass es hier immer etwas zu futtern gab, die medizinische Versorgung zuverlässig war und sich immer Kinder zum herumtollen fanden. Wir erreichten den Status eines Tierasyls, Findelkinder aufpäppeln, sozialisieren und weitervermitteln. Mittendrin unser Schoßhündchen (Dogge-Schäferhund Mischling) der sich mit seiner ganzen Energie dem Hüten der Kitten widmete. Trächtige Kätzinnen, die uns zuliefen waren ja keine Seltenheit. Alles in allem eine sehr Katzen geprägte Kindheit.

Edgewood Dirk Hetty1
Ich wurde flügge und verließ das Nest. Es zog mich in die weite Welt und die nächsten 6 Jahre sollte ich als Reiseleiterin arbeiten. Aber alte Gewohnheiten lassen sich nicht so einfach abstreifen, und es kam wie es kommen musste, ein ca. 10 Tage altes Kätzchen, ausgesetzt vor einer Hotelanlage wurde meine Mitbewohnerin. Nach kurzer Zeit glich ich einem Zombie, nur noch physisch anwesend, hielt mich die Kleine doch Tag und Nacht auf Trab. Diese Hürde wurde gemeistert und die kleine Minnie wuchs zu einer stattlichen Katze heran. Minnies Geschichte endet glücklich, ein Gast nahm sie mit nach Deutschland, wo sie noch viele Jahre zufrieden lebte.


Hier endet vorläufig das Kapitel "kein Leben ohne Katze". Von einem Tag zum anderen entwickelte ich eine heftige Katzenallergie, die mich die nächsten 12 Jahre von meinen Lieblingen fernhielt. Doch so, wie die Allergie auftauchte, verschwand sie auch wieder, und die Tradition konnte, wenn auch mit Verzögerung, fortgesetzt werden.

Meine Eltern haben sich, clever wie sie sind, als Altersruhesitz ein Domizil an der Adria gesucht. Innerhalb kürzester Zeit hatte meine Mutter in dem Dorf die Rolle der obersten Katzenmama übernommen und sich der ausgestoßenen und oder kranken Katzen angenommen. Alles wie gehabt. Wir weilten gerade zu Besuch, als mal wieder ein kleiner Kater in den Hof geworfen wurde (die übliche Praxis im Dorf). Der kleine Kerl sah übel mitgenommen aus und bestand nur aus Beulen, Schorf und offenen Wunden. Was für ein tapferes Kerlchen, fand er trotz seiner Schmerzen noch die Kraft, wie eine Nähmaschine zu schnurren. Lucky hat es uns nicht leicht gemacht, er war dem Tod schon näher, als dem Leben. 4 Wochen intensive Pflege, diverse Besuche beim Tierarzt und viele Streicheleinheiten waren notwendig , führten aber letztendlich zum Erfolg. Lucky ist heute ein Prachtkerl, wiegt gut 6 kg und ist unser aller Sonnenschein. Sein Augenlicht konnten wir nicht retten, was ihn aber nicht daran hindert, ein glückliches, wenn auch blindes Katerleben zu führen. Aber so ganz allein, ohne Katzengesellschaft, das kam nicht in Frage. Hier liegen die Wurzeln meiner Cattery. Statt, wie ursprünglich geplant, einen kleinen Kater aus dem Tierheim zu adoptieren, entdeckte ich ein kleines Neva-Kätzchen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Sie und keine andere sollte es sein. Und so zog Jana bei uns ein. Lucky war begeistert, Jana weniger. Hatte sie es doch plötzlich mit einem blinden Rüpelkater und zwei großen, aufdringlichen Hunden zu tun. Nach vier Wochen hatte unser Mäuschen die penetranten Hunde und den komischen Kater akzeptiert und inzwischen sind sie die besten Freunde.

Sibirische Katze Elliot Jana hat sich zu einer wunderschönen Katzendame entwickelt. Sie ist in Erwartung ihres zweiten Wurfs und wird uns im Februar die ersten Kitten von Sergio schenken. Wir sind schon ganz kribbelig vor Spannung....

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